Software

Was hat Software mit Wandern zu tun?

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Liebes Tagebuch,

heute mache ich bei meiner IT-Mission ein ziemlich großes Fass auf. Zumindest ist es so ergiebig, dass es sich auch in meinen nächsten Einträgen darum drehen wird. Dabei klingt der Überbegriff ganz und gar unspannend. Es geht um Software! Ein Wort, das sogar einem IT-Dummie wie mir geläufig ist.
Aber täusche ich mich da nicht? Wenn ich ehrlich bin, weiß ich über Software eigentlich nur, dass man sie nicht anfassen, aber installieren kann.

Neulich habe ich meinen Kollegen nach einer genaueren Definition befragt und ich bekam eine fast spirituelle Antwort: Was der Geist für den Körper ist, das ist die Software für die Hardware.
Ich finde diese Analogie einleuchtend: Ob mein Körper als faules Bündel herumliegt oder sich nützlich macht, hängt vor allem davon ab, was sich im Kopf abspielt. Ähnlich verhält es sich in der IT-Welt, und beispielsweise mit meinem Laptop. Damit die einzelnen Bauteile ihre Arbeit aufnehmen, brauchen sie Befehle über Software. Unterschieden wird dabei in Anwendungs- und Systemsoftware.1.

Anwendungssoftware wird auch Programm oder Applikation (kurz: App) genannt und erfüllt direkt ein Bedürfnis von mir als Nutzer. So erlaubt mir Microsoft Word die Textverarbeitung, während ich mich mit Firefox als Webbrowser durch das Internet wühle oder ich dank GIMP meine Bilder bearbeiten kann.2.

Systemsoftware hingegen ist hinter der Bühne zugange. Sie ist dafür zuständig, ein Gerät so zu regeln, dass sich Anwendungen überhaupt darauf ausführen lassen. Das geht schon beim Start des Geräts los: Systemsoftware prüft, ob alles da ist, was das Laptop-Herz begehrt. Sie übernimmt zudem die Kommunikation mit externen Geräten wie Headset, Drucker, etc. und teilt die Kapazitäten auf. Das Paradebeispiel für Systemsoftware ist das Betriebssystem. Zusammengefasst vermittelt Systemsoftware permanent zwischen den Computerbauteilen und den Aufträgen des Anwenders.3. Im Fachjargon bezeichnet man diese Vermittlungstätigkeit als Schnittstelle.

Exkurs

Nachdem man sich in der IT nicht vor dem Begriff Schnittstelle (Interface) retten kann, möchte ich nun genau wissen, was gemeint ist.
Darunter kann man sich einen Vermittler vorstellen. Systemsoftware ist eine Schnittstelle, weil sie zwischen mir als Nutzer und der Hardware vermittelt. Schnittstellen sind auch dafür da, dass zwei voneinander unabhängige Programme miteinander interagieren und Daten austauschen können.4.

Typische Beispiele für eine Schnittstelle sind API und GUI – diese komisch klingenden Begriffe habe ich schon gefühlt hundertmal gehört und bin froh, nun endlich Licht ins Dunkel zu bringen:
Eine Application Programming Interface (API) ermöglicht die Kommunikation zwischen Programmen, sodass sich Daten gemeinsam nutzen lassen. Beispielsweise lässt sich ein Video, das sich eigentlich auf YouTube befindet, über eine API direkt auf einer Firmenwebsite einbetten.5.
Die Graphical User Interface (GUI) „beschreibt die grafische Benutzeroberfläche von Computersystemen, um die Bedienung zu erleichtern.“6. Mithilfe der GUI kann ich diesen Tagebucheintrag zum Beispiel auf meiner Festplatte speichern, indem ich auf ein kleines Diskettensymbol klicke. Gäbe es keine GUI als vereinfachenden Vermittler, müsste ich den Speicherbefehl auswendig kennen und ihn fehlerfrei in eine Kommandozeile tippen.7.

Die heutige Lektion: Software greift viel tiefer als die Programme, die ich mir für einen bestimmten Zweck installiere. Sie bringt die „Intelligenz“ in meinen Laptop, sodass all die Bauteile dafür aktiv werden, wozu ich sie gerade brauche. Ich denke an die Analogie meines Kollegen zurück. Wenn Software so etwas wie der Geist ist, frage ich mich, ob mein Laptop an seiner inneren Einstellung arbeiten muss. Erst lädt er ewig die Programme nicht und dann hängt er sich auch noch ständig auf. Ich dachte immer, dass das an seinem Alter liegt. Doch tatsächlich hat auch Software eine Auswirkung auf die Leistung einer Maschine.

Software versetzt uns in die Lage, aus Hardware mehr herauszuholen. In der IT-Welt ist nicht ausgeschlossen, dass eine alte Kiste erstaunlich lange in Betrieb bleibt. Ein Schlüssel hierzu ist, dass man – gesteuert von Software – die Ressourcen intelligenter aufteilen kann.

Da erkenne ich direkt eine Parallele zu meiner Welt und muss an’s Wandern denken. Man sollte ja meinen, dass meine Hardware ganz gut in Schuss ist. Trotzdem schnaufe ich nach wenigen Höhenmetern wie eine Dampflock und schaue entrüstet den Rentnern hinterher, die an mir vorbeiziehen. Nun ist es eben auch bei mir nicht nur eine Frage davon, wie viele Jahre der Körper auf dem Buckel hat! Es geht auch darum, die Kräfte richtig einzuteilen. In dem Sinne sollte ich mich wohl vor der nächsten Tour auf die Suche nach einem Software-Update machen…


Quellen:

  1. https://whatis.techtarget.com/de/definition/Software
  2. https://whatis.techtarget.com/de/definition/Applikation-Anwendung
  3. https://whatis.techtarget.com/de/definition/Systemsoftware
  4. http://www.softselect.de/business-software-glossar/interface
  5. https://www.wrike.com/de/blog/programmierschnittstelle-api-erklaert/
  6. http://www.softselect.de/business-software-glossar/gui
  7. https://whatis.techtarget.com/de/definition/Grafische-Benutzeroberflaeche-Graphic-User-Interface-GUI

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