Bye-bye Bitterstoffe: Warum mein Tee mit Python besser schmeckt

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Liebes Tagebuch,
aus meinem Berufsleben darf ich dir einen gut gemeinten Rat mitgeben: Begebe dich niemals – nie-mals – an deinen Rechner zurück, wenn du gerade Tee aufgegossen hast. Aus dem flüchtigen Check des Posteingangs wird unweigerlich ein „oh da guck ich eben…“. Und wenn „eben“ vorüber ist, ist dein Grüntee irgendwas zwischen beige und braun. Und kalt.
Über diese Sachlage muss ich mich wohl schon oft genug geärgert haben. Jedenfalls war es das Erste, das mir in den Sinn kam, als ich nach einem Einstiegsprojekt für Python suchte.
Ich hatte ja schon gelernt, dass man mit Python einfache und wiederkehrende Dinge automatisieren kann (mehr dazu hier). Dann konnte es mich bestimmt auch erinnern, den Teebeutel rechtzeitig rauszunehmen. Und schon war mein erstes Projekt geboren: Ein eigens entwickelter Tea Timer!
Um deine Frage vorwegzunehmen: Jawohl, ich weiß Bescheid von der Wecker-App auf meinem Handy. Nur finde ich schlichtweg, dass ein selbstprogrammierter Timer mehr Pointe hat. (Falls du noch nicht lachst, sei ergänzt: Ich kann überhaupt nicht programmieren.)
Tatsächlich brauchte es gerade einmal 8 Schritte – und schon mutierte ich vom hilflosen Wecker-App Nutzer zu einem Programmer-to-be.
Selbstverständlich habe ich diese Reise für meine IT-Mission genauestens dokumentiert – mehr zu den einzelnen Schritten gibt’s weiter unten in der Tea Timer Doku. Doch zusammengefasst hat mich das Projekt um die folgenden drei Erkenntnisse aufgeschlaut:
Erste Schritte mit Python: Top 3 Lessons Learned
1. Das Internet ist dein bester Freund
Programmieren ist ein Synonym für gut-googlen-können
2. Eins nach dem anderen
Wenn du nicht sofort zum Ziel kommst, unterteile es in sinnvolle Etappen. Löse erst jede für sich, und puzzle die Elemente anschließend zusammen.
3. Auf die Details kommt’s an:
Falsch eingerückt oder ein Zeichen zuviel gelöscht? Dann hat Python leider kein Foto für dich. Umgekehrt liegt die Lösung meist nicht weit, wenn das Skript einfach nicht funktionieren will.
Neben diesen Tipps war es wohl auch meiner Sturheit zu verdanken, dass ich am Ende wirklich einen funktionsfähigen Tea Timer in den Händen hielt.
Das bedeutete nicht nur, dass die Zeit der ungewünschten Bitterstoffe vorüber war, sondern auch:
Man kann Programmieren, ohne es zu können!
Zur Verteidigung aller „echten“ Programmierer da draußen: Von gut habe ich nichts gesagt. Mein Code ist mit Sicherheit länger und chaotischer, als er sein müsste. Auch könnte man den Ablauf schlauer gestalten. Solange der Timer rattert, friert bspw. der Rest des Skripts ein. Dann kannst du ja mal versuchen, das Menüfenster zu minimieren.
Fakt ist: Meine selbstgebastelte Lösung funktioniert gut genug, dass ich mich nun unbesorgt in meine Arbeitshypnose zurückversetzen kann. Ganz ehrlich habe ich dem Skript die ein oder andere genießbare Tasse Tee zu verdanken. Und viele lehrreiche Einblicke in die Welt von Python. Take that, Wecker-App!
Der Tea Timer in Aktion: Das Ergebnis im Zeitraffer
Die Tea Timer Doku: In 8 Schritten zum Erfolg
Quellen:
- https://www.geeksforgeeks.org/how-to-create-a-countdown-timer-using-python/
- https://stackoverflow.com/questions/55485344/find-a-value-from-a-dictionary-in-python-by-taking-a-key-from-user-input
- https://hasilcopa.com/how-to-get-selected-value-from-dropdown-list-in-python-tkinter
- https://www.pythontutorial.net/tkinter/tkinter-listbox/
- https://www.geeksforgeeks.org/create-countdown-timer-using-python-tkinter/?ref=rp
- https://stackoverflow.com/questions/50086178/python-how-to-keep-messageboxw-on-top-of-all-other-windows
- https://stackoverflow.com/questions/16573051/sound-alarm-when-code-finishes
- https://towardsdatascience.com/how-to-easily-convert-a-python-script-to-an-executable-file-exe-4966e253c7e9
2 Kommentare
Nadine
Du hast echt coole Ideen
sehrmayr
Das freut mich riesig zu hören! Ganz lieben Dank dir!