Software

Firmware, Malware, „-ware“, wie, was?

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Liebes Tagebuch,

Geduld ist ja nicht gerade meine Stärke. Bei meiner IT-Mission erst recht nicht. Eigentlich wollte ich zum aktuellen Zeitpunkt schon mit Kapuzenpulli und Chipstüte hinter fünf Monitoren sitzen und irgendetwas hacken. Bestimmt wäre ich längst soweit, wenn mich nicht eine Sache aufhalten würde:
Ich komme bei meinen Recherchen einfach permanent vom hundertsten ins tausendste!
Die letzten Einträge haben mir sehr geholfen, Soft- und Hardware einzuordnen. Kapitel abgehakt, oder? Aber dann stolpere ich über Begriffe, die irgendwie ähnlich klingen, aber doch wieder ganz unterschiedlich sind. Haken mal schnell wieder ausradieren – wir sind noch lange nicht fertig mit dem Thema. Es gibt nämlich noch viele weitere Formen von „-wares“:

Mit den ersten Kandidaten komme ich in Verbindung, als ich über Systemsoftware recherchiere. Da schleichen sich die Worte „Firmware“ und „Middleware“ in mein Sichtfeld.
„Firm“ steht im Englischen für „fest“. Firmware ist auf einem Gerät fest verankert und abgesehen von Updates nicht bzw. kaum vom Nutzer veränderbar. Hierzu zählt auch das BIOS, das ich im letzten Eintrag beleuchtet habe.1. Firmware ist essentiell für den Betrieb eines Geräts. Nicht nur für den Computer! Ein bisschen Grips braucht sogar mein Lockenstab um zu wissen, dass er (ja nicht zu) heiß werden soll.2.

Auch bei Middleware verrät der Name schon, worum es geht. Sie steht in der Mitte mehrerer Programme mit dem Ziel, diese zu einem größeren Ganzen zusammenzufügen. Middleware agiert bei diesem Zusammenfügen als Übersetzer, sodass Kommunikation zwischen den Programmen auch dann möglich ist, wenn sie unterschiedliche Sprachen sprechen.3. Ein Beispiel, das mir Middleware verständlich macht, sind Wetterstationen. Über den Globus verteilt geben sie Daten weiter, aber die Formate variieren. Station A sagt „Temperatur: 25°C“, Station B übermittelt „Es hat 77°F“. Middleware bringt die unterschiedlichen Formate auf einen gemeinsamen Nenner, sodass eine weitere Anwendung daraus Wettervorhersagen ableiten kann.4.

In der Familie der „…wares“ sind leider auch schwarze Schafe mit von der Partie. Malware ist der Überbegriff dafür, dass auch die IT-Welt nicht von kriminellen Machenschaften verschont bleibt. Sie steht für schädliche Software, die man sich nichtsahnend auf den Computer lädt (oder auch das Handy, Tablet etc.).
Eine sehr lästige Form ist Ransomware, über die der Zugriff auf das eigene Gerät blockiert wird, um für die Freigabe Lösegeld zu ergaunern. Weniger auffällig, aber nicht minder gefährlich, ist Spyware. Sie späht wichtige Daten wie Kontozugänge aus, ohne dass man als Betroffener überhaupt etwas davon mitbekommt.5.
Es gibt leider vielseitige Wege, wie Malware auf ein Gerät gelangt. Der Virus nutzt Gelegenheiten wie E-Mail Anhänge, um sich so weit wie möglich zu verbreiten. Nach Infizierung eines Geräts treibt er dann durch Beschädigen oder Löschen von Daten sein Unwesen.6.
Der Trojaner tarnt sich wie in der Sage um das trojanische Pferd als ganz normale Software, die nichts Böses im Schilde führt. Nach der Installation setzt er jedoch so gar nicht gutgesinnt zum Angriff an und öffnet teils sogar die Tore für weitere Malware.5. (Wo wir gerade beim Thema sind. Mir fällt gerade auf, ich habe „Troja“ viel zu lange schon nicht mehr gesehen – toller Film, tolle Besetzung und am besten finde ich die Szene, als…ok, jetzt mal nicht den Fokus verlieren. Wir haben eine Mission, und die heißt nicht HEKTOOOR!!!)
Malware hat also verschiedene Ziele, mit stets einer Gemeinsamkeit: Sie wird zum Nachteil des Betroffenen genutzt.

Zum Glück hat die Medaille zwei Seiten. Neben dieser dunklen Seite gibt es auch Licht, beziehungsweise Entwickler, die ihre Software wohlwollend mit anderen teilen.
Eine Form davon ist Freeware. Für private Zwecke darf sie sich jeder kostenfrei herunterladen und auch an andere weitergeben. Nur ist es tabu, mit der Software selbst Geld zu machen oder sie zu verändern, denn bei Freeware besteht trotzdem das Urheberrecht.7.
Davon abzugrenzen ist Open Source Software (OSS). Wie Freeware steht sie oft kostenlos zur Verfügung, aber sie darf auch in veränderter Form geteilt werden. Das soll sie sogar, denn Open Source lebt von der gemeinschaftlichen Entwicklungsarbeit. Die Bezeichnung „freie Software“ wird vor allem mit „kostenfrei“ gleichgesetzt, weshalb also OSS als passenderer Begriff geboren wurde. Ein Zitat auf Red Hat beschreibt den unterschiedlichen Fokus mit „frei wie in Freiheit, nicht wie in Freibier“.8.

Da bekommt man ja gleich eine trockene Kehle. Hätte ich es nicht so eilig, in die Welt der IT vorzudringen, würde ich mir doch direkt ein Bierchen genehmigen. Dass ich gerade meinen Horizont um so viele „-wares“ erweitert habe, wäre immerhin ein guter Grund zum Anzustoßen.



Quellen:

  1. https://www.heise.de/ct/artikel/Was-die-Begriffe-Firmware-BIOS-UEFI-alles-meinen-koennen-4405251.html
  2. https://whatis.techtarget.com/de/definition/Firmware
  3. https://www.cloudcomputing-insider.de/was-ist-middleware-a-611085/
  4. https://embeddedinventor.com/hardware-software-firmware-middleware-drivers-os-applications-the-difference/
  5. https://www.avast.com/de-de/c-malware
  6. https://www.avast.com/de-de/c-malware-vs-virus
  7. https://www.it-business.de/was-ist-freeware-a-830656/
  8. https://www.redhat.com/de/topics/open-source/what-is-open-source

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